U18 weiblich holt Bronze auf Deutscher Meisterschaft

In der Adam-Riese-Halle in Bad Staffelstein wuchs die weibliche U18 des TSV Gärtringen über sich hinaus und holte bei den deutschen Meisterschaften die Bronzemedaille. Im kleinen Finale bezwang das Gäu-Team den Ahlhorner SV knapp mit 2:1-Sätzen, nachdem man im Halbfinale knapp am TSV Calw gescheitert war.

U18 weiblich mit Trainergespann Uli & Nils Niemann

In der Vorrundengruppe B hatte es der TSV am Samstag, direkt nach der stimmungsvollen Begrüßung aller zehn Teams, mit dem gastgebenden TSV Staffelstein zu tun und ließ zunächst keine Zweifel aufkommen und setzte mit einem 11:2 im ersten Satz die erste Duftmarke. Mit dem gegnerischen Ball lag das Team dann im zweiten Satz schnell mit 1:4 zurück und konnte den Satz nicht mehr drehen beim 9:11. Nach einer kurzen Pause folgte der VFL Kellinghusen als Gegner, den man als direkten Rivalen um den zweiten Gruppenplatz anvisiert hatte. Durch eine sehr konzentrierte Leistung auf allen Positionen gewann das Gäuteam das wichtige Spiel mit 11:7 und 11:5, wobei der TSV in beiden Sätzen jeweils schnell mit 7:2 führte. Nach einer längeren Pause ging es dann gegen den hohen Favoriten auf die Goldmedaille, den TV Jahn Schneverdingen, der bis dahin seiner Favoritenrolle auch gerecht wurde. Das TSV-Team wehrte sich zwar nach Kräften, aber gegen insgesamt drei Nationalspielerinnen der U18 war man schnell auf der Verliererstraße beim 5:11 und 6:11. Um den zweiten Vorrundenplatz abzusichern musste gegen den TV Waibstadt unbedingt ein Sieg her, um nicht von den beiden abschließenden Spiele der Gruppe abhängig zu sein. Gegen das Team aus Baden hatte der TSV beim klaren 11:6 und 11:3 alles im Griff und sicherte sich somit den zweiten Gruppenplatz. Danach schwächelte zwar der TV Jahn und gab einen Satz gegen Kellinghusen ab, dieser hätte aber zwei ganz hohe Satzergebnisse gebraucht, um den TSV noch zu verdrängen. Gruppenvierter wurde Gastgeber Staffelstein, vor dem TV Waibstadt. Mit Sarah Burkhardt und Marie Kleiter kamen auch die beiden erst 14jährigen Spielerinnen in der Vorrunde immer wieder zu Einsatzzeiten und konnten so weitere Erfahrung, auch im Hinblick auf die nächsten anstehenden Aufgaben, sammeln.

In der Gruppe A setzte sich der TSV Calw nach einer abschließenden Niederlage gegen den Ahlhorner SV nur aufgrund eines einzigen besseren Balles als Gruppensieger vor dem Ahlhorner SV und dem MTV Rosenheim durch. Auf der Strecke blieb, etwas überraschend, vor allem der TSV Pfungstadt und der TSV Wiemersdorf in einer sehr ausgeglichenen Gruppe.

Somit traf das Gäuteam am Sonntagmorgen auf den MTV Rosenheim, den man bereits von dem Aufeinandertreffen bei den Regionalausscheidungen her kannte. Und hier spielte der TSV vor allem seine Erfahrung aus vielen Meisterschaften aus und machte im ersten Satz aus einem 2:2 eine 8:2-Satzführung und holte sich den Auftaktsatz mit 11:4. Im zweiten Satz dreht das Team aus Bayern die 3:0-Satzführung des TSV noch in ein 3:4, aber danach marschierte die TSV-Fünf zum 11:7-Sieg und zog somit unter die letzten vier Teams ein. Damit brauchte das Team noch einen Sieg zur Medaille.

Im Halbfinale traf der TSV als zweitjüngstes Team der Meisterschaft auf das zweitälteste Team, den Dauerrivalen TSV Calw. Von Beginn an entwickelte sich ein enges Match und die 4:1-Führung der Orangehemden glich das von Uli und Nils Niemann betreute Team schnell wieder aus zum 4:4. Danach konnte sich kein Team absetzen und beim Stand von 9:9 hatte der Gegner etwas mehr Glück und holte sich den Auftaktsatz mit 9:11. Die Entscheidung zu Gunsten der Calwer fiel im zweiten Satz dann nach der 6:5-Führung des Gäuteams, als der Gegner fünf Punkte in Folge zum 6:10 machte. Gärtringen konnte zwar nochmals verkürzen, aber die Niederlage beim 8:11 nicht mehr abwenden.

Im zweiten Halbfinale hatte der Ahlhorner SV beim 1:2 den großen Favoriten aus Schneverdingen am Rande einer Niederlage, da dieser nicht mehr an seine starke Leistung des Vortages anknüpfen konnte.

Nationalhymne auf Siegerpodest

Somit trafen im kleinen Finale die beiden knapp unterlegen Teams aufeinander und beiden Teams war anzumerken, dass sie dem Gegner nichts schenken wollten. Gärtringen ging nach starkem Start mit 8:4 in Führung, konnte den Gegner aber nicht abschütteln und somit war beim 9:9 wieder alles offen. Nach zwei abgewehrten Satzbällen konnte der Gegner seinen zweiten Satzball zum glücklichen 12:14 nach Hause bringen. Im zweiten Satz setze sich das Gäuteam um die stark aufspielende Hauptangreiferin Kim Niemann dann kontinuierlich vom Gegner ab und holte sich den Satzausgleich über die Zwischenstände von 6:3 und 9:5 sicher mit 11:7. Und auch im dritten Satz marschierte der TSV aus einer starken Abwehrreihe mit Julia Motteler und Sara Grözinger heraus, auf 4:1 davon. Ahlhorn nahm eine frühe Auszeit und nahm danach überwiegend Gärtringens Hauptangreiferin mit vielen kurz gespielten Bällen aus dem Spiel, die zwar fast alle erlaufen wurden, dennoch gingen die Niedersachsen mit 4:5-in Führung. Danach entwickelte sich vor allem Ann-Kathrin Motteler zur Matchwinnerin, da sie immer wieder mit Rollbällen beim Gegner zu Punkten kam und die Führung so bis zum 8:9 noch mehrfach wechselte. Und nun kam der große Augenblick von vorne Rechts Spielerin Nele Holocher, die einen fast schon verloren geglaubten Ball noch rettete, und so den Matchball gegen den TSV verhinderte. Die Blau-Weißen machte daraus den Ausgleich und auch noch die beiden letzten Punkte zum vielumjubelten Sieg. Danach kannte die Freude beim Team und bei den vielen mitgereisten Fans keine Grenzen. Viele Freudentränen flossen anschließend und bei der Siegerehrung ging für Nele Holocher dann noch ein Kindheitstraum in Erfüllung: „Ich wollte unbedingt mal die Nationalhymne auf einem Siegerpodest erleben.“

In einem engen Endspiel zog der große Favorit aus Schneverdingen abermals nach schwachem ersten Satz den Kopf beim 2:1-Sieg (6:11; 11:9; 11:7) gegen die Hessestädterinnen gerade noch aus der Schlinge.

Abschlusstabelle:
1.    TV Jahn Schneverdingen
2.    TSV Calw
3.    TSV Gärtringen
4.    Ahlhorner SV
5.    MTV Rosenheim
6.    VFL Kellinghusen
7.    TSV Wiemersdorf
8.    TSV Pfungstadt
9.    TV Waibstadt
10.  TSV Staffelstein